Aus den inzwischen zahlreichen Publikationen, die sich mit dem neu eröffneten Musée Atelier Audemars Piguet befassen, spricht uns der heute im «steeldoc 03/20» erschienene Beitrag «Wahrung der Haute Horlogerie» am meisten an. Aus gutem Grund, denn im Unterschied zu den weiteren Veröffentlichungen widmet sich der fünfseitige Artikel nicht primär der architektonischen Strahlkraft des Baus, sondern rückt die Bautechnik und den «Erfindungsreichtum» (Zitat!) der Ingenieure ins Zentrum der Betrachtung. Die Macher der geschätzten Publikationsreihe aus dem Hause SZS bleiben ihrer Maxime «Von Fachleuten für Fachleute» treu und richten den Fokus wie gewohnt auf die konstruktiven Details.
Das aktuelle Heft versammelt mehrere Bautendokumentationen unter dem Titel «Ein Dach aus Stahl». Wenngleich das Musée Atelier dieser inhaltlichen Klammer gerecht wird – die Doppelspirale wird von einer leichten stählernen Dachkonstruktion überspannt – so bilden doch vor allem die lastabtragenden, gebogenen Innen- und Aussenwände aus Glas den Schwerpunkt der Dokumentation. Sie stellen zweifellos das bautechnische und gestalterische Highlight des Baus dar. Detailreich und technisch kohärent zeichnet der Beitrag die Entwicklung der transparenten Tragkonstruktion vom Entwurf, der Auseinandersetzung mit der anspruchsvollen Geometrie, über die Bauteilversuche bis hin zur konstruktiven Durchbildung nach. Eine anschauliche Bebilderung begleitet die technischen Erläuterungen.
(Foto: Iwan Baan)