Musée Atelier Audemars Piguet, Le Brassus

Bauherrschaft Audemars Piguet, Le Brassus
Architekten BIG Architects, New YorkCCHE Lausanne
Planung 2015-2016
Realisierung 2016-2020
Bausumme 26.5 Mio. Fr.
Leistungen Fassade, Tragwerk und Baugrube:
Projektierung
Submission
Realisierung
Fotos Iwan Baan
Ambroise Tezenas
Audemars Piguet
CCHE Lausanne
Auszeichnung Ernst & Sohn Ingenieurbaupreis (Auszeichnung)
Architizer A+ Award 2020 (Popular Choice)
Prix Bilan de l’immobilier 2020
CommAward 2020 in Gold (Kategorie Raum)
German Design Award 2021
2021 AIANY Design Awards
Publikation - La Maison des Fondateurs – Load Bearing Interlocking Glass Spiral as Building Structure - Challenging structures and facades - Interlocking glass spiral as building structure of the watch museum “La Maison des Fondateurs” - Glas kann fast alles - Im Zeichen der Doppelspirale
Themen GlasbauStahlbauBetonbauIndustrie/GewerbeKulturFassaden- und Leichtbau

Der Neubau des Museums „Musée Atelier Audemars Piguet“ in Le Brassus verbindet den Sitz der Uhrenmanufaktur Audemars Piguet & Cie mit dem bestehenden Museum. Der Neubau verfügt über ein Untergeschoss, das als Tiefgarage dient sowie Archiv- und Technikräume beherbergt und das komfortable Museumgeschoss mit Ausstellungsräumen und begehbaren Werkstätten.

Der Gebäudeentwurf sieht als Grundstruktur eine Doppelspirale vor. Das Untergeschoss wird in Massivbau aus Stahlbeton realisiert, die oberirdischen Gebäudeteile werden als leichte Stahl-Glas-Konstruktion ausgeführt. Die Besonderheit des Tragwerks besteht darin, den gesamten horizontalen und vertikalen Lastabtrag im Erdgeschoss über innere und äussere Glasfassadenelemente zu gewährleisten. Die als Stahlträgerrost mit Profildecke konzipierte Dachkonstruktion mit Spannweiten bis 12m ist unmittelbar auf den tragenden Glaselementen aufgelagert. Da weltweit kaum vergleichbare Projekte als Planungsreferenz zur Verfügung standen, gingen der Projektierung der Glaskonstruktionen umfangreiche Machbarkeitsstudien in Zusammenarbeit mit Glasherstellern und -verarbeitern voraus, planungsbegleitend durchgeführte Bauteilversuche an der Hochschule Luzern dienten der Plausibilisierung der gewählten Berechnungsmodelle. Aufgrund der komplexen Geometrie, die den Einsatz gebogener Gläser mit oben und unten abgeschrägten Bauteilkanten erforderlich machte, erfolgte die Modellierung in einem FE-Programm mit Schalen- und Volumenelementen. Die einzelnen Glaselemente aus 3fach VSG mit einer Breite von 2.44m und Höhen bis zu 6m sind an Kopf und Fuss zweifach punktförmig gelenkig gelagert, womit  Zwängungen aus unkontrollierbaren Einspannungseffekten ausgeschlossen wurden.