Am Samstag wurde das neue Durchgangszentrum Sihlau in Adliswil vom Kanton Zürich feierlich eröffnet. Der zukunftsorientierte Ersatzneubau bietet im Regelbetrieb 140 vorläufig Aufgenommenen und Personen im offenen Asylverfahren eine zwischenzeitliche Herberge. Ein Ort der Ankunft und des Innenhaltens: Die Flüchtlinge erhalten hier Sicherheit, Ruhe und Orientierung, bevor die Zuteilung in eine Zürcher Gemeinde erfolgt.
Ganz und gar ruhelos hingegen erfolgten die Planung und Realisierung des Asylzentrums – ein Hochgeschwindigkeitsprojekt. Dem Wettbewerbserfolg von Azzola Durisch Architekten in 2021 folgte eine rasche Projektierung, und bereits im August 2022 konnte die Bauausführung starten. Nur knapp sieben Monate nach der Grundsteinlegung konnte nun der Bau bereits eingeweiht werden. «Es freut uns sehr, dass wir nach kürzester Planungs- und Bauzeit diesen vorbildlich nachhaltigen und nutzerfreundlichen Bau übergeben können.» kommentierte Kantonsbaumeister Beat Pahud die rasante Umsetzung. Die direkte Nachbarschaft der Architekten und der beteiligten Tragwerksplanenden von Lüchinger+Meyer an der Limmatstrasse 275 kam dem Projektierungseifer sicher zugute.
Ein Modulbau bildete die Grundidee des architektonischen Entwurfs und die Basis für die rasante Realisierung. 60 vollinstallierte Holzmodule wurden bezugsfertig im Werk vorgefertigt. Die Laufflächen der vorgelagerten Laubengänge bestehen aus Betonelementen, das Tragwerk aus Brettschichtholz. Das Fundationsprinzip mit Fundamentriegeln entlang den Lastlinien trägt dem setzungsempfindlichen Baugrund Rechnung und förderte die rollende Abwicklung der Vorbereitungsarbeiten.
Mit zielgerichteter Konsequenz verwirklichten die Planenden das gestalterische Grundkonzept des Wettbewerbsprojekts «Karvansara». Die Kunstwerke von Jeanno Gaussi unterstützen hierbei als stimmungsvolle Details gekonnt die symbolische Anlehnung an die orientalische Herberge. Davon konnten sich am Samstag nicht nur Regierungsrat Mario Fehr, Stadtpräsident Farid Zeroual und die anwesenden Projektbeteiligten überzeugen, sondern auch jene Adliswiler*innen, die der Einladung zur Besichtigung des neuen Zentrums gefolgt waren.
(Fotos: Hochbauamt Kanton Zürich)