Sechs Jahre nach dem Abschluss des Architekturwettbewerbs steht die Fertigstellung des Uhrenmuseums „La maison des fondateurs“ von Audemars Piguet im jurassischen Le Brassus unmittelbar bevor. Im Sommer sollte der Bau mit der bemerkenswerten Spiralform seine Eröffnung feiern. Leider machte der Coronavirus dem Zeitplan einen Strich durch die Rechnung: Künftige Gäste und die zahlreichen an Planung und Bau Beteiligten müssen sich nun noch bis zum Jahresende gedulden, bevor das Innere des Museum entdeckt werden kann.
Einen ersten vielversprechenden Eindruck, was die Besucher inmitten der Glasspirale erwarten wird, vermittelt das Architektur- und Design-Journal Wallpaper*. Im Artikel kommt auch VR-Präsidentin Jasmine Audemars zu Wort. „It’s a complicated building. At first, we thought it was crazy, then we just thought, let’s do it” beschreibt sie die Entscheidungsfreude vor dem damaligen Projektstart. Von diesem Eifer liefen sich unsere Fassadeningenieure und Tragwerksplaner gern anstecken, die an der Seite von BIG Architects und CCHE Lausanne die Entstehung des Museums vom Entwurf bis zur Ausführung begleiteten.
Das besonderes Highlight der Tragkonstruktion bilden die inneren und äusseren Glasfassadenelemente, die den gesamten horizontalen und vertikalen Lastabtrag im Erdgeschoss zu gewährleisten. Sie verleihen dem Bau sein besonders transparentes Erscheinungsbild, da auf sonstige vertikale Tragelemente verzichtet werden konnte. Infolge der besonderen Geometrie der Doppelspirale kamen gebogene Gläser mit abgeschrägten Bauteilkanten zum Einsatz, was die Komplexität der Aufgabenstellung zusätzlich erhöhte.
Begeistert stellen wir nun beim Anblick des Innenraums fest, dass sich alle Mühen gelohnt haben und die imposante Realität den Wettbewerbs-Visualisierungen die Show stiehlt.
(Drohnenfoto: © CCHE Lausanne SA)