YOUKOSO
Der Ausdruck Youkoso bezeichnet im Japanischen die höfliche Begrüssung von Gästen, das Willkommenheissen. Das Team um Bollhalder + Eberle und Burkard Meyer Architekten wählte diesen thematisch passenden Titel für ihre zweitrangierte Wettbewerbsarbeit im Verfahren «PORTAL UZH» – Neubau Forschungs- und Lehrgebäude der Universität Zürich auf dem Campus Irchel. Dieses Schlüsselprojekt der Campus-Erneuerung soll mit seinem Portalgebäude Y10 Orientierung und Raum für Studierende, Besuchende und Mitarbeitende bieten. Das Laborgebäude Y51 und ein Sockelbau ergänzen das Gebäudeensemble. Nach Ansicht der Jury ist dem Entwurf die architektonische Willkommensgeste gelungen: «Die feinmassstäbliche Portalarchitektur signalisiert auf sympathische Weise Offenheit und Nahbarkeit.»
Die von den beteiligten Fassadenplanenden von Lüchinger+Meyer entwickelten Hauptfassaden sind repräsentativ sowie auf die Gebäudefunktionen abgestimmt. Eine hölzerne Pfosten-Riegel-Fassade mit einem sehr hohen Transparenzanteil bekleidet das Ankunftsgebäude Y10. Aufgrund der raumhaltigen holistischen Konstruktion wird mit den zugänglichen tiefen Balkonbändern und den grosszügigen Fassadenöffnungen ein laubenartiges Zwischenklima geschaffen. Gern zitieren wir den Jurybericht: «Die feingliedrige, durch viele Stützen geprägte Kolonadenfassade des Portals drückt menschliches Mass und Bescheidenheit aus.»
Die Laborfassade weist aufgrund der Nutzung und der Anforderungen des Betriebs Festverglasungen auf. Der Transparenzanteil wird mittels der ausgebildeten aussenseitig begrünten Brüstungsbänder und den vertikalen Leitungsführungen in der Fassade tief gehalten. Die extensive Begrünung in der Fassadenebene fördert ein kühlendes Mikroklima und bietet eine passive Beschattung für die Verglasungen. Die Jury lobt die Minimierung des Kühlbedarfs durch diese Massnahmen.
Die für die Hauptfassaden erfolgte Entwicklung und Detailierung sind aus dem technischen Kontext abgeleitet und auf eine wirtschaftliche Realisierung, effiziente Montage sowie insbesondere minimierten CO2-Footprint (Erstellung und Betrieb) optimiert.
(Visualisierungen: Filippo Bolognese Images, Milano, Italien)
