Stadthotel «Ville de Lucerne»

«Die Stadt Luzern gehört zu den schönsten Städten der Welt.» Aus dieser selbstbewussten Überzeugung, die das Wettbewerbsprogramm eröffnet, leiten die Veranstalter den Bedarf für mehr Übernachtungsangebote in der Stadt und ein neues Hotel im zentrumsnahen Tribschen-Langensand-Quartier ab. Wo bis Ende des 19. Jahrhunderts sumpfiges Riedland anzutreffen war, ist heute das bedeutendste Luzerner Wachstumsgebiet der Gegenwart zu finden. Das geplante Gebäude soll als Ersatzneubau des heutigen Bürogebäudes an der Tribschenstrasse 7/9 entstehen und auf dem bestehenden Untergeschoss errichtet werden. Der siegreiche Entwurf «Ville de Lucerne» des Planerteams um Lütolf und Scheuner Architekten sieht ein längsrechteckiges Gebäude vor, das einen räumlichen und adressbildenden Auftakt ins Quartier schafft. Um auf aufwendige Abfangkonstruktionen zu verzichten, wird der bestehende Gebäude-Stützenraster übernommen, die Kernausbildung und Fassadenstruktur sind spezifisch auf eine optimierte Hotelarchitektur ausgerichtet.
«Dem Projektvorschlag gelingt es, den heutigen, eher spröden Bürobau durch einen attraktiven, im Stadtraum präsenten Neubau zu ersetzen. Dieser ist sowohl als Hotel wie auch für Büros oder Wohnungen flexibel nutzbar und auf dem bestehenden Stützenraster wirtschaftlich klug aufgebaut.» begründet das Preisgericht seine Entscheidung.

Wir freuen uns zudem über die explizite Jury-Würdigung der Mitarbeit unserer Tragwerksplanenden: «Die vorgeschlagene Konstruktionsweise und Materialisierung … ist angemessen.» Das Tragwerk des neu geplanten Hotel -und Bürogebäudes besteht aus Flachdecken, tragenden Wandscheiben aus Ortbeton und vorfabrizierten Stützen. Um eine grösstmögliche Nutzungsflexibilität zu gewährleisten, wurden nur jene Wandscheiben tragend ausgebildet, welche nebst dem vertikalen Lastabtrag auch die Stabilität gegenüber den horizontalen Einwirkungen (Erdbeben, Wind) gewährleisten.
Der vertikale Lastabtrag der tragenden Elemente ist durchgehend, auf aufwendige Abfangkonstruktionen wird verzichtet. Der Tragraster wurde weitgehend vom Bestand übernommen. Durch die relativ geringen Spannweiten können die Ortbetondecken – unter Berücksichtigung einer konsequenten Systemtrennung – auf eine Mindeststärke von 22cm reduziert werden. Die Gesamtbelastung auf die bestehenden Pfähle bleibt dadurch etwa gleich.

(Visualisierungen: Nightnurse Images)