In malerischer Lage direkt am Fusse des Stanserhorns befindet sich das Spital Nidwalden. Die signifikante Zunahme ambulanter Behandlungen in den letzten Jahren im Zuge der «Ambulant vor Stationär»-Entwicklung macht den Ausbau der räumlichen Ressourcen des Spitalstandorts Stans dringend erforderlich – ein neues Medizinisches Zentrum soll das bestehende Gebäudeensemble ergänzen.
Sommervogel – so der poetische Name des Entwurfs von Giuliani Hönger Architekten, der im Wettbewerb für diesen Neubau als Sieger gekürt wurde. Die Jury attestierte dem Projekt, dass es «betreffend Auftritt, Betrieb und Gesamterscheinung eine ideale Ausgangslage für das Medizinische Zentrum und den bestehenden Spitalbetrieb» schafft. Die Fassadiers von Lüchinger+Meyer durften das Team in der Planung der Photovoltaik-Elemente unterstützen.
Der Erweiterungsbau tritt als markanter fünfgeschossiger Kopfbau nebst angrenzendem Flachbau in Erscheinung. Der Einsatz von Photovoltaik ist auf den Dächern als synergetische Ergänzung der Extensivbegrünung geplant sowie an den Holzelementfassaden.
Hier werden schlanke, stehende und mit Photovoltaik-Zellen versehene Bohlen vorgesehen, die als «Sonnenfänger» die Nutzräume vor Blendung und Überhitzung schützen und dabei direkt Strom produzieren. Ein interessantes Spiel aus Licht und Schatten entsteht, welches den Neubauten ihre Leichtigkeit verleiht.
Mit dem Einsatz der PV-Module mit einer Leistung von ca. 95‘000 kWh/a (entspricht 36 Dreipersonenhaushalten) wird auf die Erzeugung von nachhaltiger, erneuerbarer Stromerzeugung gesetzt. Die damit verringerten Betriebskosten tragen positiv zur langfristigen Wirtschaftlichkeit des medizinischen Neubaus bei.
Die Pläne und Modelle aller acht Wettbwerbsfinalist:innen sind vom 30. Juni bis 11. Juli 2023 in der Spitalkappelle des Spital Nidwalden ausgestellt und für die Öffentlichkeit frei zugänglich.
Visualisierungen: maaars Architekturvisualisierungen, Zürich