Bekanntermassen begeistert sich unser Büroteam nicht nur für ingeniöse, sondern auch für sportliche Herausforderungen. Unseren besonderen Sportsgeist können wir alljährlich an den Ski- und Wandertagen und in diversen Wettkämpfen auf den Laufstrecken, Fussball- und Unihockeyplätzen von Stadt und Umland unter Beweis stellen. Daher liegen uns Bauprojekte aus dem Bereich des Sports sehr am Herzen, die darüber hinaus mit ihren zumeist grossen Spannweiten anspruchsvolle Herausforderungen für die Tragwerksplanung mit sich bringen.
Mit der Inbetriebnahme des OYM-Neubaus im Norden von Cham fand 2020 ein besonders ambitioniertes Bauvorhaben seinen Abschluss. Das neue Kompetenzzentrum für Spitzenathletik und Forschung bietet den Athletinnen und Athleten des Schweizer Spitzensports ideale Trainingsbedingungen mit sportwissenschaftlicher Begleitung. Entsprechend sind unter dem Dach des OYM hochspezialisierte Infrastrukturen für Athletiktraining und Rehabilitation, modernste Sport-Performanceflächen und interdisziplinäre Forschung vereint.
Lüchinger+Meyer engagierte sich an der Seite von Lüscher Architekten und Axess Architekten für das aussergewöhnliche Projekt mit der geballten Kraft der Standorte Zürich und Luzern und beider Fachdisziplinen Tragwerks- und Fassadenplanung.
Mit einer Kombination verschiedener Tragsysteme reagierten die Planenden auf die Herausforderung, den breiten Nutzungsmix in dem kompakten Baukörper zu vereinigen. So kamen für die weitgespannten Tragwerke der „gestapelten“ Eis-, Athletik- und Dreifachsporthalle Stahlrahmentragwerke mit Verbunddecken zum Einsatz. Den Kopfbau kennzeichnet hingegen ein Skelettbau mit Elementdecken, Verbundträgern und Betonstützen, während die Tiefgarage sowie die aussteifenden Kerne und das Haupttreppenhaus als Stahlbetonkonstruktionen ausgeführt wurden.
Eine vorgehängte Fassade aus hinterlüftetem, feuerverzinktem Stahlblech bildet die rohe, äussere Oberfläche. Die irisierende Patina der verzinkten Platten wirkt als Ausgleich zu den spiegelnden Glasflächen und gibt eine lebendige Oberfläche mit Lichtreflexen und Farbnuancen. Lisenen, vertikale Rahmenelemente, unterteilen und rhythmisieren die grossen Flächen.
Den gelungenen Aufnahmen von Regine Giesecke verdanken wir es, dass wir Amateursportler*innen nicht nur als Zaungäste dem Gebäude gegenüberstehen, sondern auch einen Einblick in die vollendeten Innenräume unseres Projekts erhalten.
(Fotos: Regine Giesecke)