Bauherrschaft | Mobimo, Küsnacht |
Architekten | Theo Hotz Partner, Zürich |
Planung | 2018-2021 |
Realisierung | 2021-2023 |
Totalunternehmer | WSG AG, Opfikon |
Leistungen | Tragwerk und Fassade: Projektierung Submission Realisierung |
Fotos | D&R Dürr (final) Lüchinger+Meyer (Bauphase) |
Themen | Erhaltung/InstandsetzungBetonbauWohnenFassaden- und Leichtbau |
Die als Laborbau mit Einstellhalle genutzte bestehende Liegenschaft Im Tiergarten 7 in Zürich (Baujahr 1990) soll einer reinen Wohnnutzung zugeführt werden. Durch den Umbau wurden 59 Mietwohnungen mit 1.5 bis 4.5 Zimmern realisiert. Das bestehende Gebäude mit 3 Unter-, 5 Obergeschossen und einem Dachgeschoss ist als klassischer Skelettbau ausgeführt. Das projektierte Tragwerk setzt sich im Wesentlichen aus Ortbetondecken und -wänden sowie vorfabrizierten Stützen und Brüstungen zusammen. In den Untergeschossen wurden ferner als Stützen runde Vollstahlprofile eingesetzt. Das Dachgeschoss besteht aus einer Stahlkonstruktion mit Holorib-Verbunddecken.
Im Zuge der Umnutzung soll die Nutzfläche maximiert werden. Hierzu werden die Geschossflächen vom EG bis 4. OG erweitert. Das Dachgeschoss wird komplett rückgebaut und durch ein Attikageschoss in Stahl-Beton-Verbundbauweise ersetzt. Die Betondecke wird mittels Halbfertigteilen erstellt. Das Stützenraster korrespondiert nicht mit den tragenden Elementen der unteren Geschosse. Die Lasten müssen von der Decke 4. OG abgefangen werden.
Schliesslich werden pro Geschoss neue Balkonflächen errichtet und raumhohe Fensterfronten erstellt. Jegliches Schneiden der Randbrüstungen beeinträchtigt die Tragwirkung der bestehenden Randträger. Aus diesem Grund werden die Randbrüstungen durch neue Randunterzüge unter den entsprechenden Decken ersetzt.
Die zusätzlichen Lasten der Erweiterung sowie die zwischenzeitliche Aktualisierung der technischen Normen bedingen eine Verstärkung des Bestandstragwerks inkl. Fundation. So werden beispielsweise punktuell Durchstanzertüchtigungen der Decken, Schubverstärkungen der Abfangträger und Verstärkungen der Biegewiderstände der Decken erforderlich. Da ebenfalls nutzungsbedingt grosse Teile des aussteifenden Kerns abgebrochen werden, müssen neue aussteifende Elemente im Tragwerk integriert werden. Hierzu werden neue Wände und Kerne in Stahlbetonbauweise erstellt. Diese sind vornehmlich im Aufstockungsbereich und im Bereich der Deckenabbrüche geplant.
Die Treppen im Lichthof werden als weitgespannte Fertigelemente geplant, die mittels Spezialanfertigungen akustischer Trennlager vom Rohbau abgekoppelt sind.
Die opaken Bereiche der Fassade sind mit vorgehängten hinterlüfteten Profilblechen bekleidet, die über thermisch getrennte Konsolen am Betonrohbau befestigt sind. Die raumhohen Fenster sind in Holz-Metall gefertigt. Die Wohnungen in den Obergeschossen verfügen über Balkone, die als Betonkragplatten aus der Fassade ragen. Als Absturzsicherung dienen Geländerbänder, die etagenweise das Gebäude umlaufen. Die Konsolen für die Geländerbefestigung sind am Betonrohbau verankert und kragen als Schwerter aus der Blechfassade.
Als Sonnenschutz dienen Rafflamellenstoren mit seitlich eingelassenen Führungsschienen. Über dem Treppenhaus spannt ein verglastes Oberlicht aus Stahl. Die Konstruktion ist auf einer Betonkrone aufgesetzt. In der Glasfläche sind zwei NRWA-Flügel eingesetzt.