Restaurierung und Erweiterung Bergtrotte Osterfingen, Wilchingen

Bauherrschaft Stiftung Bergtrotte Osterfingen, Wilchingen
Architekten Spühler Partner Architekten, Zürich
Planung 2012-2014
Realisierung 2014-2015
Bausumme 5.2 Mio. Fr.
Leistungen Tragwerk und Baugrube:
Wettbewerb
Projektierung
Submission
Realisierung
Auszeichnungen Award "best architects 17"
Themen MinergieDenkmalschutzErhaltung/InstandsetzungSichtbetonBetonbauIndustrie/GewerbeKultur

Den Schwerpunkt des Projekts bildete die Erweiterung der bestehenden Bergtrotte, die nordseitig in den Hang eingelassen und im Rebberg verborgen wurde. Dies befreite zusätzlich die Rückwand des Bestandsgebäudes von hangseitigem Erddruck und reduzierte damit den Sanierungsaufwand im Altbau. Dieser wurde denkmalpflegerisch saniert und aufgewertet, die rohen Sichtbeton-Oberflächen der Neubauten treten als sichtbarer Kontrast zu den bestehenden Gebäudeteilen in Erscheinung.
Der Lage und Funktion entsprechend präsentiert sich der Neubau als Flächentragwerk in Betonbauweise. Die hangseitigen, horizontalen Erddrücke werden durch die Rückwand aufgenommen und auf die Bodenplatte und die Decke abgetragen. Die daraus resultierenden horizontalen Kräfte in der Bodenplatte werden direkt auf den Baugrund übertragen. Die resultierenden horizontalen Kräfte in der Decke werden mittels Scheiben- bzw. Bogenwirkung auf die senkrecht zum Hang gerichteten stabilisierenden Wände abgetragen und über diese in den Baugrund weitergeleitet. Die geneigte Decke über dem Neubau übt aber auch eine zweite Tragfunktion aus. Sie nimmt die vertikalen Lasten aus Eigengewicht und Auflasten auf. Integrierte breite Unterzüge unterstreichen die Haupttragrichtung der Decke visuell. Sie spannt hauptsächlich in Querrichtung und lagert auf der bergseitigen Rückwand und auf der neuen Korridorwand auf. Mit dem gewählten Auflagerkonzept wird die bestehende Mauerwerkswand der Bergtrotte durch den Neubau nur begrenzt durch vertikale Lasten zusätzlich beansprucht. Setzungen des Altbaus oder aufgezwungene Verformungen konnten somit vermieden werden.
Bei der Hauptnutzung des Anbaus handelt es sich um einen grossen Eventraum sowie kleinere Nebenräume wie zum Beispiel Küche, Lagerräume, Sanitäranlagen und  Technikräume. Zusätzlich wurde der Bau durch einen Anlieferungsbereich und einen Aussenplatz komplettiert.