Jüdische Schule Knaben, Zürich

Bauherrschaft Stiftung Eden, Zürich
Architekten Frei & Ehrensperger Architekten, Zürich
Planung 2006-2008
Realisierung 2011-2013
Bausumme 20 Mio. Fr.
Leistungen Tragwerk und Baugrube:
Wettbewerb
Projektierung
Submission
Realisierung
Totalunternehmer HRS Real Estate, Zürich
Fotos Frei Ehrensperger Architekten
Lüchinger+Meyer
Themen SichtbetonBetonbauSportBildung

Das Projekt beinhaltete den Neubau einer jüdischen Knabenschulanlage mit einer Turnhalle in den Untergeschossen sowie einem Wohnbereich mit acht Maisonette-Wohnungen.

Geschossdecken, Innenwände und Fassaden wirken in Verbund als räumliche Tragstruktur in Stahlbeton. Beide Gebäudeflügel (Schule / Wohnen) sprechen die gleiche statische Sprache. Die Niveaus 4 bis 7 überspannen stützenlos als dreigeschossiges „Kasten“-Tragwerk die Niveaus 1 bis 3. Diese beiden räumlichen Tragwerke wiederum lagern auf massiven Querwänden. Die Betondecken der Niveaus 3 bis 7 stellen horizontale Tragelemente mit Doppelfunktion dar. Erstens tragen sie als Flachdecken die Geschosslasten ab. Zweitens bilden sie einen integralen Bestandteil des „Kasten“-Tragwerks und sind als Zug- und Druckgurte gleichermassen aktiviert wie als Stabilisierungselemente der Wände und Fassaden. Die Fassaden funktionieren statisch als Vierendeel-Rahmen. Die Innenwände wirken als mehrgeschossige Wandscheiben. Die am stärksten belasteten, tragenden Innenwände und Fassaden (primäre Tragwände) sind zwecks Lastabtragung vorgespannt.

Die räumliche Auslegung der Tragstruktur der Obergeschosse erlaubt sowohl eine ökonomische Überdeckung der Turnhalle als auch eine grosszügige Behandlung der Westfassade ohne Stütze im Erdgeschoss. Weil keine Lasten aus den Obergeschossen abgefangen werden müssen, liess sich die Hallendecke als konventionelle vorgespannte Flachdecke ausbilden. Zur Reduktion der Durchbiegungen sind die Geschossdecken im Schultrakt vorgespannt.

Die Gebäudelasten wurden generell mittels Flachfundation auf die Felsoberfläche abgetragen. Die an die Parzelle unmittelbar angrenzenden Gebäude wurden konventionell bzw. mittels des so genannten Jetting-Verfahrens unterfangen.