Hilti Office Mitte, Schaan (FL)

Bauherrschaft Hilti AG, Schaan
Architekten Giuliani Hönger Architekten, Zürich
Planung 2016-2019
Realisierung 2018-2019
Bausumme 24 Mio. Fr. (BKP 2)
Leistungen Tragwerk und Baugrube:
Projektierung
Submission
Realisierung
Fotos David Willen
Auszeichnungen Award "best architects 21" (Gold)
Themen SichtbetonBetonbauBüro/Verwaltung

Im Zuge der Umgestaltung und Erweiterung des Werkareals der Hilti AG an der Feldkircher Strasse 100 in Schaan (FL) wurden bestehende Werk-, Lager- und Verwaltungsgebäude rückgebaut und an deren Stelle die Gebäude Office Mitte und Office Nord errichtet.
Das Gebäude Office Mitte grenzt südlich unmittelbar an die bestehenden Baukörper des Werks 1 und westlich an den 2016 neu errichten Vorplatz des Hauptgebäudes. Der im Grundriss L-förmig gestaltete Neubau weist ein Unter- und drei oberirdische Geschosse auf und ist durch zwei Erschliessungskerne und einen zentralen Lichthof gekennzeichnet. Das vorwiegend für Bürozwecke genutzte Gebäude verfügt im Grundriss über eine hohe Nutzungsflexibilität, um das Bürolayout periodisch den aktuellsten Bedürfnissen anpassen zu können. Entsprechend weist das Tragwerk in Bereich der Nutzflächen keine vertikalen Tragwerkselemente auf, die die Bespielung der Grundrisse einschränken. Stützen werden in den oberirdischen, für Bürozwecke genutzten Geschossen nur entlang der Fassaden und des Innenhofs gesetzt und Wandscheiben finden sich lediglich im Bereich der beiden Erschliessungskerne.
Aufgrund der grossen Deckenspannweiten bis 10.95m in Kombination mit grossen Stützenabständen entlang des Deckenrands resultieren entsprechend hohe Auflagerreaktionen. Um hinsichtlich Durchstanzen hoch beanspruchte kritische Punkte zu vermeiden und die Deckenrandverformungen gemäss den Anforderungen der Fassade zu begrenzen, wurden die Decken weitgehend über Unterzüge linienartig gelagert. Zur Begrenzung der Durchbiegungen der weit gespannten Decken wurden diese vorgespannt ausgeführt.
Die gravitationsbedingten Lasten werden über wenige Vertikaltragglieder konzentriert abgeleitet. Die hochbeanspruchten Stützen wurden aufgrund der Sichtbetonanforderungen in Ortbetonbauweise erstellt. Stützen und Unterzüge sind in den Knotenbereichen zu Rahmentragwerken gefügt. Insbesondere in den Eck- und Randfeldbereichen lassen sich durch die biegesteife Ausformulierung der Stützen-Trägerknoten die Trägerverformungen reduzieren. Aufgrund der hohen Stützenlasten wurden die Stützen zentrisch bis zur Fundation geführt.