Bauherrschaft | Schweizerische Bundesbahnen SBB, Immobilien Development, Zürich |
Architekten | Made in, Genf |
Planung | 2014-2016 |
Realisierung | 2017-2020 |
Bausumme | 9.4 Mio. Fr. (Fassade) |
Leistungen | Fassade: Projektierung Submission Realisierung |
Fotos | Anna-Lena Walther, Zürich; Walter Mair, Basel |
Totalunternehmer | Porr Suisse, Zürich |
Themen | MinergieGlasbauBüro/VerwaltungIndustrie/GewerbeFassaden- und Leichtbau |
Das Dienstleistungsgebäude Gleisarena bildet die Bebauung am nordseitigen Rand des Gleisfeldes am HB Zürich, dem Verlauf der Zollstrasse folgend. Die Projektierung war infolge des Bezugs zur Bahninfrastruktur und zum gegenüberliegenden neuen Areal Europaallee von sehr hohen architektonischen Anforderungen gekennzeichnet. Das Bauwerk wurde als Core-shell-Gebäude geplant und realisiert. Für die Gebäudehülle wurden kosteneffiziente Elementfassaden ausgeführt, im Wesentlichen kamen drei Fassadentypologien zum Einsatz.
Die gleisseitige Gewölbefassade aus hochisolierten Glasbausteinen wurde als städtebauliches Element in Analogie zu Gletschertopographie entwickelt, wie vom Zugverkehr ausgeschliffen wölbt sich die Gebäudehülle über den Perron. Die vorgefertige, elementierte Fassade weist eine zweiachsige Krümmung auf. Entlang der Gebäudeflucht entwickelt sich die vertikale Krümmung aus der Senkrechten bis hin zur starken Akzentuierung an der bahnhofseitigen Arkade. Die horizontale Fassadenkrümmung ist hingegen nur leicht und über die gesamte Gebäudelänge gleichmässig ausgebildet. Die Fassadenkonstruktion spannt aufgrund der kleinformatigen Glasbausteine und der gegebenen Konstruktionstiefe ein engmaschiges, räumliches Fugennetz auf. Bauphysikalisch wird dieses zur geometrischen Eigenverschattung genutzt. Die Glasbausteine sind als Hybridelemente, bestehend aus Halbschalen in Gussglas und einem konventionellen Isolierglas im Kern konfiguriert. Ein in die Fugen integriertes Edelstahl-Blechrost bildet die Fassadenstruktur.
Die Hauptfassade der Obergeschosse wurde als grossformatige Elementfassade aus pulverbeschichteten, thermisch getrennten Aluminiumprofilen mit raumhoher Festverglasung realisiert. Aussenseitig wird das Tragwerk mit Konturprofilen nachgezeichnet, welche die Storen Kästen sowie die seitlichen Führungen der Beschattung aufnehmen.
Die strassenseitige Erdgeschossfassade ist als thermisch getrennte Pfostenriegelkonstruktion ausgeführt. Das Stützenraster wird analog zur Elementfassade mittels massiven Fassadenprofilen übernommen. Die entspiegelte Glasfläche ist grösstmöglich ausgebildet und wird im Sockel- und Sturzbereich durch opake Paneele ergänzt.