KSSG Haus 08 – Der Gesundheitsallrounder

32’000m2 Geschossfläche, 252 Mio. CHF Investitionsvolumen – bemerkenswerte Zahlen begleiten die Planungen für den Erweiterungsbau Haus 08 des Kantonsspitals St. Gallen. Als wesentlicher Baustein des Masterplans für die Entwicklung des Gesamtareals wird das Gebäude als echter Allrounder einen breiten Nutzungsmix in sich aufnehmen. Ambulante klinische Versorgung, OP-Säle, öffentliche Restaurants, Bettenstationen und Flächen für tertiäre Infrastruktur sind geplant. In einem Planerwahlverfahren wurden die geeigneten Projektpartner*innen für die Realisierung des Bauvorhabens ermittelt. Das Beurteilungsgremium kam einstimmig zum Schluss, «dass das Generalplanerteam um Schneider & Schneider Architekten die insgesamt überzeugendste Lösung zur gestellten Aufgabe bietet.» Das freut auch die beteiligten Tragwerksplanenden von Lüchinger+Meyer.
Das Entwurfsteam sah in der Gewährleistung einer grösstmöglichen Nutzungsflexibilität einen Schlüssel für die geplanten Multifunktionalität des Gebäudes. «Das konstruktive System und der variable Ausbauraster lassen ein Maximum an Flexibilität bei der Entwicklung von Grundrissen zu. Insgesamt stellt die Arbeit hinsichtlich ihrer architektonischen Qualitäten einen ausserordentlich tragfähigen Beitrag für die Lösung der gestellten Bauaufgabe dar.»

Das vorgeschlagene Tragwerk des Massivbaus ist einfach und weist einen klaren, logischen Lastabtrag auf. Es leistet einen wesentlichen Beitrag zur Strukturierung des räumlichen Gefüges und ermöglicht mit grosszügig gewählten Spannweiten eine sehr flexible Anordnung der Nutzungen. Die Untergeschosse und die drei ersten Obergeschosse weisen ein regelmässiges Raster von 8.1m x 8.1m auf. In den darüberliegenden Geschossen wird das Raster auf 8.1m x 10.7m vergrössert. In diesen Bereichen spannen die Decken direkt und stützenfrei von der Fassade zu den inneren Kernwänden. So können in diesen Geschossen sowohl Einzel- oder Doppelpatientenzimmer als auch Laborräume angeordnet werden. «Das aufgezeigte statische System lässt ein hohes Mass an Nutzungsflexibilität zu.» würdigte die Jury diesen Entwurfsansatz. Alle Decken sollen mit Hohlkörpern versehen werden, was einerseits der Gewichtsminimierung dient und sich positiv auf die Bemessung der Pfahlgründung auswirkt. Anderseits reduziert sich dadurch auch die CO2-Last pro m2 Decke. Zugleich ist der konsequente Einsatz von Recyclingbeton vorgesehen.

(Visualisierungen: ovi images)