into my arms

Der nördliche Teil des bestehenden Werkquartiers Tägetli in Ostermundigen soll sich in ein urbanes Quartier mit Wohnnutzungen, ergänzenden Gewerbeflächen und hoher Freiraumqualität verwandeln. Acht Teams massen sich in einem Einladungsverfahren an dieser Aufgabenstellung. Das von Lussi + Partner Architekten entwickelte Projekt erreichte den 3. Rang, Tragwerk und Fassade wurden von Lüchinger+Meyer bearbeitet.
“into my arms” – die berühmte Ballade von Nick Cave & The Bad Seeds gibt dem Entwurf seinen Namen und die räumliche Organisation des Quartiers wieder: Wie Arme umschliessen zwei bahnbegleitende Längsbauten mit abgewinkelten Enden das Innenleben der Siedlung mit seinen grosszügigen Freiräumen und der zweigeschossigen Werkhalle im Zentrum. «Das architektonisch und konstruktiv präzis bearbeitete Projekt weist viele Vorteile auf, wobei vor allem das flache und flexible Hofgebäude im Herzen des Quartiers als sozialräumlicher Trumpf, die Lötschenbachwiese als quartierdienlicher Freiraum und die strukturelle und architektonische Gestaltung des Werksockels hervorgehoben werden dürfen.» begründet die Jury die gute Rangierung des Projekts.

Das vorgeschlagene Tragwerkskonzept für die neue Überbauung sieht mehrheitlich klar strukturierte Skelettbauten in hybrider Bauweise vor. Die Sockelgeschosse aller Gebäude werden auf Grund der Anforderungen an die Robustheit (Verkehrszone) in Massivbauweise hergestellt. Darüber erheben sich Wohngeschosse in Holzbauweise, bestehend aus Holzstützen, -trägern und Brettstapeldecken. Die Holzdecken werden mit einem Überbeton, welcher auch die Funktion von aussteifenden Deckenscheiben übernimmt, in Verbund gebracht. Das vorgeschlagene Tragwerk leistet einen Beitrag zur Strukturierung des räumlichen Gefüges der Gebäude und Dank den gut gewählten Spannweiten auch einen interessanten Beitrag an eine hohe Nutzungsflexibilität.
Die auf die Nutzung und Einwirkung abgestimmten Fassadentypen in Einsteinmauerwerk und Holzelement-Modul-Bauweise sowie die situativ abgestimmten hinterlüfteten Verkleidungen in Holz und punktuell in prefab Beton formen als Einheit eine ganzheitlich dienende Gebäudehülle mit einem minimiertem CO2-Footprint.

Visualisierung: Studio Blomen, Zürich