Einsiedlerhof – Ein neues Zentrum am Parcelsuspark Einsiedeln

Der Paracelsuspark ist Teil des Klosterplatzes in Einsiedeln, des grössten sakralen Platzes nördlich der Alpen. Das unmittelbar an diesen Park grenzende Areal «Einsiedlerhof» war jüngst Gegenstand eines Projektwettbewerbs für Bietergemeinschaften aus Architekten und Investoren. Ein Neubaukomplex, bestehend aus einem neuen Verwaltungszentrum des Bezirks Einsiedeln, einem Pfarreiheim mit Saal für die Römisch-katholische Kirchgemeinde Einsiedeln sowie einem privaten Wohn- und Geschäftshaus, soll an diesem Ort entstehen. Der Nutzungsmix unterstreicht die dichte Überlagerung von religiösen und weltlichen Territorien im Zentrum von Einsiedeln.
Die Luzerner Tragwerksplaner von Lüchinger+Meyer hatten Gelegenheit, das Team Lussi Partner Architekten und Anliker Generalunternehmung zu unterstützen. Ihr Projekt «Einsiedlerhöfe» errang in dem Wettbewerbsverfahren den 2. Rang.
„Das Projekt hat viele Qualitäten, insbesondere in der sorgfältigen Durchgestaltung seiner Erscheinung.“ urteilte die Jury. Sich am Leitbild «Häuserfront am Klosterplatz» orientierend, reihten die Entwurfsverfassenden drei ähnlich geschnittene Baukörper am Paracelsuspark zu einer Schaufassade auf, die den Platz begrenzt. Die differenzierten Höhen der Gebäude sowie deren Geschossigkeiten unterstützen auf den ersten Blick die Ablesbarkeit der verschiedenen Nutzungen untereinander.

Die Tragwerke des Verwaltungszentrums und des Pfarreiheims werden als Massivbauten mit Flachdecken, tragenden Wandscheiben und Stützen in Ortbeton vorgeschlagen. Die Stützenraster sind auf das Raster der geräumigen Tiefgarage ausgerichtet, wodurch auf aufwendige Abfangkonstruktionen verzichtet werden kann. Der grosszügige Stützenabstand bietet grösstmögliche Flexibilität für die innere Raumaufteilung. Beim Wohngebäude beschränken sich die tragenden Bauteile auf den Erschliessungskern, die Fassade und die Wohnungstrennwände. Die geologisch schwierigen Verhältnisse und das grosse Volumen des Untergeschosses bedingen eine Pfahlfundation und einen vertikalen Baugrubenabschluss mit einer geschlossenen Spundwand.

Unser Dank gilt dem gesamten Wettbewerbsteam für die konstruktive Kooperation und die anregende planerische Auseinandersetzung mit diesem besonderen Ort.