Dr Aare na

Landhaus Solothurn – ein geschichtsträchtiger Ort. Schon auf den ältesten Stadtansichten erkennt man das markante Gebäude an der Aare, das während Jahrhunderten als kaufmännisch-kulturelles Zentrum den Mittelpunkt der Aareschifffahrt, des Warenumschlages und des Handels der Stadt bildete. 1955 zerstörte ein Grossbrand das Landhaus fast vollständig, beim anschliessenden Wiederaufbau blieb das Gebäude in seiner äusseren Form völlig unverändert. Heute stellt das Landhaus mit seinen 3 Sälen und dem Saalsportraum ein wichtiges Element im Kulturleben von Solothurn dar, unter dessen Dach jährlich 350 Veranstaltungen stattfinden. Als zentraler Spielort der Solothurner Filmtage erlangte das Landhaus auch weit über die Stadtgrenzen hinaus Bekanntheit.

Der Zustand des denkmalgeschützten Gebäudes genügt den heutigen Anforderungen indes nicht mehr. Im Rahmen eines Planerwahlverfahrens wurden Sanierungsentwürfe für eine energetische und haustechnische Modernisierung des Gebäudes und eine Verbesserung der unbefriedigenden inneren Erschliessungssituation gesucht.

Wir freuen uns über den 1. Rang für das Projekt «Dr Aare na» des Teams Suter + Partner Architekten, das im Fachbereich Tragwerksplanung von Lüchinger+Meyer unterstützt wurde. Mit wenigen Haupteingriffen gelingt es den Projektverfassenden, das vorgefunden Erschliessungslabyrinth zu entflechten und die Ordnung zwischen Besuchern, Betrieb und Logistik wiederherzustellen. Aus dem Schutzgedanken zum Baudenkmal, aber auch aus wirtschaftlichen Überlegungen wird die Eingriffstiefe am Gebäude auf das Nötigste beschränkt.
Das Beurteilungsgremium zieht folgendes Fazit: «Die vorgeschlagenen Massnahmen zeugen insgesamt von einer beinahe chirurgischen Präzision und führen aus betrieblicher Sicht zu einer eindeutigen Verbesserung im Sinne möglichst vielseitiger Nutzungsmöglichkeiten. Gleichzeitig bleibt die bewegende Geschichte dieses, für das Stadtbild so wichtige Gebäude weiterhin ablesbar. Aus denkmalpflegerischer Sicht zeugt der Beitrag von einem subtilen und nachsichtvollen Umgang mit der historischen Substanz.»

(Foto: Taxiarchos228 – Wikimedia Commons)