Die Reise zum Mittelpunkt der Erde

Im Team mit op-arch gewinnt Lüchinger+Meyer den Projektwettbewerb für den Neubau einer Energiezentrale am Nationalen Sportzentrum Magglingen. Die Energiezentrale soll dereinst die Gebäude des BASPO über ein Fernwärmenetz mit Erdwärme versorgen. «Die Verfassenden haben sich stark mit dem Thema auseinandergesetzt und ein charaktervolles Projekt entwickelt.» Tatsächlich war es unseren beteiligten Tragwerks- und Fassadenplanenden eine besondere Lust, an diesem Entwurf mitzuarbeiten, der so viele Referenzen aus der (Bau)Kultur und Kunst zitierte und Einflüsse integrierte – vom titelgebenden «Saknussem», jenem fiktiven isländischen Alchemisten, dessen Geheimschrift in Jules Vernes berühmtem Abenteuerroman die «Reise zum Mittelpunkt der Erde» veranlasste, über die Bezugnahme auf das faszinierende Kunstwerk «the vertical earth kilometer» von Walter De Maria, das die Kasseler documenta 6 im Jahre 1977 ausstellte, bis hin zur konstruktiven Anlehnung an die Solothurner Schule.
«Die Verfassenden reagieren stark auf den gewünschten innovativen und nachhaltigen Charakter, welcher in der Architektur manifestiert wird.» Ein «Schaukasten» für den Neubau der Energiezentrale, der verschiedene Assoziationen weckt, dockt an das bestehende Werkhofgebäude an und vereint die beiden Bauwerke zu einer Einheit.

Für das Tragwerk wird eine bewährter Skelettbau in Massivbauweise unter Verwendung von Recyclingbeton vorgeschlagen. Stützen entlang den Fassaden und eine hochbeanspruchte zentrale Pilzstütze tragen die relativ schlanken Flachdecken. «Die statische Struktur mit der mittig angeordneten Pilzstütze bietet Flexibilität.» begrüsst die Jury das Konzept.
Die Fassadenplanung berücksichtigt für die beiden fensterlosen Seitenfassaden Reuse-Elemente (Metallprofile, Well- und Trapezbleche). Das Wellblech-Patchwork wird mit einem einheitlichen Schutzanstrich behandelt. Die Nordostfassade des Schaukastens ist im Erdgeschoss mit Falttoren und in den darüber liegenden Geschossen mit transparenten, gedämmten Profilitgläsern ausgestattet.

Noch bis 24. Januar können die Wettbewerbsbeiträge in einer öffentlichen Ausstellung besichtigt werden. (Hauptgebäude, Mo-Fr 8h-18h / Sa 8h-12h)

(Visualisierung: David Klemmer)