Demetra

Das ehemalige Landwirtschaftsdorf Iberg, das zu den Seemer Aussenwachten gehört, erlebte in den vergangenen dreissig Jahren eine starke bauliche Entwicklung, aus der ein gewachsener Schulraumbedarf resultierte. Bis 2029 soll mit einem zentralen, modernen Schulhaus für zwölf Primarklassen eine optimale Lernumgebung für die Kinder der Aussenwachten geschaffen werden. In dem von der Stadt Winterthur durchgeführten offenen Wettbewerb konnte sich das Projekt «Demetra» des Teams  WALDRAP / Lüchinger+Meyer / Jungenergie gegen 50 andere Eingaben durchsetzen.
Der Entwurf sieht ein neues Schulgebäude als kompakten, dreistöckigen Bau mit parallelen Satteldächern vor, ergänzt durch eine Einfachturnhalle. Insbesondere die Nachhaltigkeit bei gleichzeitiger Wirtschaftlichkeit sowie die Flexibilität des Projekts wussten die Jury zu überzeugen. Diesen Prämissen folgte auch die Entwicklung der Gebäudestrukturen durch die Tragwerksplanenden von Lüchinger+Meyer in Zusammenarbeit mit WALDRAP.

«Das Gebäude wird sehr strukturiert in Holzbauweise erstellt.» (Jury) Holzbalkendecken überspannen die Schulräume und den zentralen Teil. Zwischen den Trägern sind Lehmplatten eingefügt, um die Anforderungen an den Brandwiderstand, die Akustik und die Speichermasse pragmatisch zu bedienen. Die Deckenträger liegen auf in Längsrichtung spannenden Balken, welche die Lasten auf die Stützen abgeben. Die einfach gehaltene Stützenkonstruktion ermöglicht es, das Raumkonzept in Zukunft flexibel anzupassen. Für die Aussteifung des Gebäudes werden Holzwände aktiviert. Die Turnhalle wird mit Brettschichtholzträgern überspannt. Die Dachkonstruktion baut sich aus lokal gefälltem Schnittholz auf. Alle Holzbauteile sind im Sinne der Kreislaufwirtschaft im Falle eines Rückbaus einfach trenn- und wiederverwendbar. Zudem können durch den weitgehenden Verzicht auf Untergeschosse und die – dem Geländeverlauf folgende – Anordnung der Gebäude das Aushubvolumen sowie die Masse an THGE-intensivem Stahlbeton auf ein Minimum reduziert werden.

In der Zeit vom 3. bis zum 17. April 2024 werden die rangierten Arbeiten im Superblock an der Pionierstrasse 7 in Winterthur öffentlich ausgestellt.

(Visualisierungen: WALDRAP)