«Das Gehöft» – schlicht und bezeichnend titelte der Entwurf der Arbeitsgemeinschaft Gret Loewensberg Architekten, Clea Gross Architekten und Ghisleni, dem die Jury 2013 den ersten Rang im Wettbewerbsverfahren für den Umbau und die Erweiterung des Vollzugszentrums Bachtel im Zürcher Oberland zusprach. Auf Basis dieses Entwurfs wurde das inhomogene und teilweise baufällige Gebäudeensemble der seit 1881 bestehenden Anstalt grundlegend neu strukturiert und erweitert, die Realisierung der fünf unterschiedlichen neuen Gebäude und Nutzungen erfolgte bei laufendem Betrieb innerhalb von nur zwei Jahren. Am 23. April weihten Jaqueline Fehr, Justizdirektorin des Kantons Zürich, und Baudirektor Martin Neukom die neue Anlage ein, die Raum für 94 Insassen und 50 Mitarbeitende bietet.
Das Vollzugszentrum Bachtel ist eine auf den offenen Vollzug von Freiheitsstrafen spezialisierte Institution, deren Insassen grösstenteils im landwirtschaftlichen Dienstleistungsbereich tätig sind. Entsprechend erweckt der Anblick der Anstalt aus der Ferne den Eindruck eines bäuerlichen Anwesens, behutsam in die Landschaft eingebettet und geprägt durch eine Fassadengestaltung, die von der Typologie der regionalen Bauernhäuser inspiriert worden ist.
Lüchinger+Meyer begleitete das Projekt seit dem gemeinsamen Wettbewerbserfolg im Bereich der Tragwerksplanung. Die Gebäude sind als mehrheitlich pfahlfundierte Mischkonstruktionen aus Massiv- und Holzbautragwerken ausgeführt. Eine klassische Skelettbauweise fand bei der Realisierung der Massivbauten Verwendung, die Innenräume sind durch anspruchsvolle Sichtbetonflächen gekennzeichnet.
(Fotos: Seraina Wirz; Baudirektion Kanton Zürich)