Brücken, Bäder und Berge – Wandertag 2019

Begleitet von Sommerferienpostkartenwetter und mit der Freude über den am Vorabend gewonnenen Building-Award im Rucksack schnürten wir am Morgen des 7. Mai gut gelaunt die Stiefel. Unser dritter Bürowandertag führte uns in das Taminatal, wo uns neben wild-romantischen Naturerlebnissen auch das Studium von Bau- und Bäderkultur erwartete. Von Bad Ragaz aus starteten wir auf dem Badtobelweg in die schattige Schlucht, schon bald kündigte sich über unseren Köpfen unsere erste Ingenieursstation an – die 2017 fertiggestellte Taminabrücke (LAP). Dankenswerter teilten Vertreter des Ingenieurbüros Meichtry & Widmer mit uns ihr „Insiderwissen“ zum Bau der  grössten Bogenbrücke der Schweiz. Sie waren im Auftrag der ausführenden Unternehmungen massgeblich in die Planung des Bauablaufs und der Bauhilfsmassnahmen involviert. Vor Ort und während des Mittagessens erläuterten sie uns Vorgeschichte, Entstehung und Tragwerksentwurf der 417 m langen Brücke und gaben uns detailreiche Einblicke in die Ausführung des Brückenbogens im  seilverspannten Freivorbau.
Im Alten Bad Pfäfers und der mystischen Taminaschlucht mit ihrer versteckten Thermalquelle wurden wir im Rahmen einer sehr anschaulichen Führung zu einer Reise in die bewegte Geschichte des ältesten Barockbads der Schweiz eingeladen. Anschliessend durften wir im historischen Barocksaal genussvoll tafeln wie dereinst Thomas Mann, Rainer Maria Rilke oder Johanna Spyri.

Am Nachmittag führten uns kräftezehrende, steile Pfade hinauf nach Valens, anschliessend ein Rundwanderweg über Matten und durch Wälder in prallem Frühlingsgrün und durch das urtümliche Mülitobel. Weite Aussichten auf die Gipfel des Calanda und Pizol wechselten sich hierbei mit schwindelerregenden Tiefblicken zum Zanaibach ab.
Vor der Rückkehr nach Valens konnten noch zwei Brückenbauten studiert werden. Ähnlichkeiten des Entwurfs der 144 m langen Tschennerbrücke aus dem Jahre 1983 zur Taminabrücke waren unübersehbar. Die historische Mühlbachbrücke, die um 1900 errichtet wurde, überspannt indes als 7 Meter lange Steinbrücke mit bemerkenswert schlankem Scheitel das Mülitobel. Die einstige Fahrbahn wird beidseitig durch gemörtelte Brüstungsmauern aus Bruchsteinen mit Halbmond-Öffnungen begrenzt.
Nach der Arbeit das Vergnügen: Im Restaurant Mühle Fläsch fand der erlebnisreiche Tag seinen gelungenen Ausklang.