Altona ist Fussball! – Wettbewerb Areal Waidmannstrasse Hamburg

„Altona ist Fußball!“ – auf schwarz-weiß-rotem Banner hängt der Leitspruch des Hamburger Traditionsvereins Altona 93 über dem Fanblock auf der Adolf-Jäger-Kampfbahn. Ein hochbaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb stellte nun die Weichen dafür, dass dies auch nach 2026 gilt, wenn der Verein – immerhin DFB-Pokal-Halbfinalist von 1955 und 1964 – seine heutige Spielstätte aufgeben muss.
Das ehemalige ThyssenKrupp-Areal an der Waidmannstraße liegt direkt gegenüber des geplanten Fern- und Regionalbahnhofs am Diebsteich. Der Wettbewerb sammelte Ideen und Konzepte für die Entwicklung eines nachhaltigen und zukunftsweisenden Quartiers für Arbeit, Kultur- und Sport. Ein Fussballstadion, eine Musikhalle für circa 5.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, Büroflächen sowie ergänzende stadtteilbezogene Nutzungen wie eine Kita, Einzelhandel und Gastronomie bilden die wichtigsten Elemente des Grossprojekts.

Dem Entwurf des Teams Architekten Venus (Hamburg), :mlzd (Berlin) und GREENBOX (Köln) – in Kooperation mit den Tragwerks- und Fassadenplanenden von Lüchinger+Meyer erarbeitet – wurde der 3. Preis zugesprochen. Wir freuen uns über diesen tollen Erfolg in dem hochkarätigen Verfahren!
Die Hauptaugenmerke der Tragwerksplanung galten dem Stadionneubau mit Mantelnutzung sowie der Musikhalle, die auf die wertvolle Stahlstruktur des Bestands zurückgreift.

 

Die Zuschauertribünen des Stadions befinden sich durchwegs unter dem umlaufenden dreigeschossigen Bürogebäude. Die Primärstruktur des Bauwerks bildet eine stählernes Rahmentragwerk, welches zum einen die Auskragungen zum Spielfeld hin und in den Stadionecken ermöglicht, und zum anderen eine effiziente Lastabtragung auch für hohe Lasten (Bepflanzungen) sicherstellt. Im ersten Obergeschoss befindet sich ein lastverteilender Trägerrost, welcher aus einem raumhohen Querfachwerk und einem schlanken Vierendeelträger entlang der Fassaden besteht. Dieser Rost wird grosszügig alle 16m von einem Stützenpaar getragen. In den beiden darüberliegenden, teilweise rückspringenden, Geschossen findet der Stahlbau als eigentlicher Rahmenbau seine Fortsetzung. Sämtliche Decken, welche in Gebäudequerrichtung spannen, werden als Holz-Beton-Verbunddecken (Holzstapeldecken) ausgeführt.
Die geschichtete Stadion- und Mantelnutzungsorganisation wird in der Gestaltung der Gebäudehüllen akzentuiert widergespiegelt. Die Fassadenkonstruktionen sind mit Recyclingwerkstoffen mit einer hohen, auf die verschiedenen Lebenszyklen abgestimmte System- und Bauteiltrennung konzipiert.

Zwischen dem 13. und 29. Januar 2023, täglich zwischen 12 und 19 Uhr, werden die Architekturentwürfe des Wettbewerbs zur Neubebauung des ThyssenKrupp-Areals im Jupiter (ehemaliges Karstadt-Sport-Gebäude) in der Mönckebergstraße 2-4 ausgestellt.

(Visualisierungen: Ponnie)