Wettbewerb ZZM Hottingen: Bronzerang für „Tilia“

Auch nach dem Umzug des Kinderspitals Zürich an den neuen Standort Lengg im Jahre 2022 behält das heutige Areal in Hottingen seine Zweckbestimmung im Dienst des Gesundheitswesens. Zwischen der Steinwies-, Pestalozzi-, Hof- und Spiegelhofstrasse soll ein neues Zentrum für Zahnmedizin (ZZM) für die Universität Zürich entstehen. Der Neubau des multifunktionalen Klinik-, Ausbildungs- und Forschungszentrums war Gegenstand eines Wettbewerbs für Generalplanerteams. Die ARGE ZZM (Hämmerle Partner, BS+EMI Architektenpartner, HSSP), unterstützt von Lüchinger+Meyer im Fachbereich Tragwerksplanung, belegt mit ihrem Projekt „Tilia“ im finalen Wettstreit von 14 Teams einen bemerkenswerten 3. Rang.
Die Planer*innen wählten anstelle einer geschlossenen, kompakten Form einen geschwungenen Baukörper, der mit fünf Flügeln in einen intensiven Dialog mit dem umliegenden Park tritt. Überhaupt bilden «Landschaften» den roten Faden des Entwurfs. Das ZZM wird unter Bezugnahme auf das stark durchgrünte Quartier des unteren Zürichbergs als öffentliches Haus in einem «grossen Garten» verstanden. So werden der Parklandschaft der Umgebung eine offene und kommunikative Begegnungslandschaft im Innern mit zwei bepflanzten Lichthöfen und eine sorgsam begrünte Dachlandschaft zur Seite gestellt.

«Im sensiblen Kontext von Wohnhäusern und schützenswerten Bauten nimmt das Projekt eine klare und eigenständige Haltung ein. [..] Bezüglich dem Tauziehen zwischen programmatischen und kontextuellen Sachzwängen leistet es einen wertvollen Beitrag.» würdigte die Jury die Entwurfsarbeit.
Das Tragwerkskonzept sieht einen robusten Skelettbau in bewährter Massivbauweise mit punktgestützten Flachdecken und stabilisierenden durchgehenden Wandelementen vor. Infolge einer direkten Lastweiterleitung können aufwändige und kostenintensive Lastumleitungen vermieden werden. Die gewählten Spannweiten von rund 7.5 Meter gewährleisten in allen Bereichen des Neubaus eine hohe Nutzungsflexibilität. Die tragende Struktur sollte grösstenteils aus Recyclingbeton hergestellt werden.

Einmal mehr müssen sich die geneigten Interessent*innen mit dem Besuch einer virtuellen Ausstellung begnügen, die jedoch bequem aus dem Homeoffice zu jeder Stunde besucht werden kann.

(Visualisierungen: maaars, Zürich)