2000-Watt-Wohnen mit Modellcharakter

Rückblick 2021.2:  Der «Papagei» ist gelandet. Die Fertigstellung des Ersatzneubaus an der Stüssistrasse 58-66, der auf dem gleichnamigen Wettbewerbsprojekt von Chebbi | Thomet | Bucher Architektinnen basiert, bildete den Auftakt der Umgestaltung des «Ilanzhofes» in Zürich-Unterstrass. Die Siedlung wurde 1928-1930 nach Plänen des Architekten Paul Schumacher erstellt. Die 335 Wohnungen entsprechen nicht mehr den heutigen Bedürfnissen und sollen stufenweise ersetzt werden. Der nun realisierte erste Ersatzneubau auf dem Areal hat in diesem Kontext Modellcharakter.
Bereits im Wettbewerbsprojekt war als Ziel ein ressourcenschonendes und treibhaus­gasarmes Bauen nach den Leitlinien der 2000-Watt-Gesellschaft formuliert worden. Die Planenden setzten diese Aufgabenstellung konsequent um und entwickelten ein wirtschaftlich einfaches Energie- und Nachhaltigkeitskonzept gemäss Sia–Effizienzpfad Energie.

 

Auch in der Nutzung manifestieren sich die fortschrittlichen und sozialen Ambitionen der Auftraggeberin Baugenossenschaft Freiblick: Der Neubau sieht eine bewusste Durchmischung von Alters- und Familienwohnungen vor. Zudem wurden im Erdgeschoss zwei Pflegewohngruppen eingerichtet.
Die Tragwerksplanung des als Massivbau errichteten Gebäudes verantworteten die Ingenieure und Konstrukteurinnnen von Lüchinger+Meyer. Eine Besonderheit der Planung bildete die Fassade. Diese wurde vom 1.OG bis ins Attikageschoss aus tragendem Einsteinmauerwerk realisiert. Im EG kam als Fassade aufgrund der höheren Lasten eine zweischalige Sichtbetonwand zum Einsatz.

(Fotos: Martina Meier)